Kleine Parkettkunde
Fertigparkett ist mehrschichtig aufgebaut. Zumeist besteht es aus drei Schichten. Eine mindestens 2 mm dicke Massivholzschicht, das wertvolle Parkettholz, bildet die Oberflächenlage. Darunter
befindet sich querlaufend die Trägerschicht, auch Mittellage. Sie besteht aus massiven Holzleisten und Holzwerkstoffen, z. B. MDF-Platten oder Spanplatten. Als untere Absperrschicht wird wiederum
ein längsverlaufendes Starkfurnier aufgebracht. Diese drei gegenläufigen Schichten werden unter hohem Druck und Temperaturen miteinander verleimt. Dadurch bleiben die Elemente immer formstabil.
Der Fachmann nennt das "abgesperrt". Die Oberflächenversiegelung besteht bei modernem Fertigparkett oftmals aus UV-gehärtetem Acryllack. Sie ist wohnfertig, formaldehydfrei und
umweltfreundlich. Die Auflagenstärke des Oberflächenfurniers von mindestens 2 mm, besser jedoch 4 mm, ermöglicht eine 1 bis 2-malige Renovierung (Abschleifen und Neuversiegelung) bei Bedarf.
Fertigparkett wird in unterschiedlichen Materialstärken angeboten. Je nach Art der Verlegung erfolgt die Auswahl der Plattendicke: Die dünnen Elemente von 8-18 mm sind für die schwimmende
Verlegung zu empfehlen, während die dickeren Elemente (22-26 mm) mehr für die Montage auf Lagerhölzern geeignet sind. Genauere Informationen zu diesem Thema finden Sie in Tipps vom Holzfachhandel
"Massiven Dielenfußboden richtig verlegen". Fertigparketthölzer reichen von der beliebten Eiche über rustikale Lärche und Kiefer, Buche, bis zu den modischen hellen Hölzern Birke und
Ahorn. Vielfältigkeit und Ausdruckskraft charakterisiert die unterschiedlichen Holzarten. Lassen Sie sich bei Ihem Holzfachhändler von den Produkten "in natura" beeindrucken.
Schwimmende Verlegung Die
einfachste Verlegeart von Fertigparkett ist die schwimmende Verlegung. Darunter versteht man eine Verlegung ohne feste Verbindung zu Boden und Wänden. Das Fertigparkett wird nur in Nut und Feder
verleimt, jedoch nicht genagelt. Im Folgenden wird ausschließlich diese Verlegeart vorgestellt. Unterböden
Fertigparkett können Sie nahezu auf jedem Unterboden im Neu- und Altbau verlegen. Alte Estriche,
Spanplatten, Trockenschüttungen, alte Dielenböden, Lagerkonstruktionen, als auch alte niedrigflorige Teppichböden sind geeignete Untergründe. Grundsätzlich gilt: Der Unterboden muss vor der endgültigen Verlegung der Fertigparkett-Elemente waagerecht, eben, trocken und sauber sein.
In Neubauten sollten Sie sich beim Architekten rückversichern, ob der Estrich bereits den erforderlichen Trockenheitsgrad
für das Verlegen erreicht hat. Vor der Verlegung Parkett richtig lagern Fertigparkett hat eine Holzfeuchte von ca. 8
%. Lassen Sie die Elemente während der Lagerung original verpackt, damit sie keine Umgebungsfeuchte aufnehmen. Die Pakete sollen erst unmittelbar vor der Verlegung geöffnet und nacheinander
verbraucht werden. Werkzeug und Zubehör organisieren Schlagklotz (PVC federt weniger als Holz), Zugeisen, Keile, 500 g Hammer, Kleiner Hammer, Richtschnur, Säge (Fuchsschwanz, Stichsäge oder Handkreissäge),
Winkel, Weißleim, Zollstock, Bleistift, Dämmstoff-Unterlage. Gegebenenfalls: Holzfaserdämmplatte, Dampfsperre (0,2 mm PE-Folie), Leisten. Fußbodenheizung Die Hersteller von Markenprodukten garantieren,
welche ihrer Fertigparkettprodukte für den Einsatz von Fußbodenheizungen geeignet sind. Halten Sie sich strikt an die Verlegehinweise der Hersteller. Nehmen Sie im Zweifelsfall Rücksprache mit
den technischen Fachberatern des Herstellbetriebes. Achten Sie auf die Hinweise zur jährlichen Inbetriebnahme von Fußbodenheizungen und auf Oberflächentemperaturen, die dem Fertigparkettboden
nicht schaden. Dampfsperre? Unter bestimmten Umständen muss eine Dampfsperre auf den Unterboden aufgebracht werden. Die 0,2 mm PE-Folie muss nur dann wannenförmig auf dem
Unterboden ausgelegt werden, wenn mit dem Hochziehen von Feuchtigkeit gerechnet werden muss. Typische Beispiele sind:
- Mangelnde Zeit für das Austrocknen frisch verlegter Estriche.
- Bei Aufstockungen (z. B. auf Garagendächer) und Dachgeschossausbau, wenn keine genügende Isolierung alter Betondecken gewährleistet ist.
- Im Erdgeschoss oberhalb unbeheizter Kellerräume bzw. bei nicht unterkellerten Gebäuden.
Grundsätzliches Prüfen Sie vor
der Verlegung das Raumklima: Die Bodentemperatur sollte 15 Grad C und die relative Luftfeuchte nicht mehr als 65 % betragen. Zu allen Wänden und anderen festen Bauteilen müssen Sie ausreichende
Dehnungsfugen anlegen, damit der Boden entsprechend den jahreszeitlich bedingten Luftfeuchteschwankungen genügend Raum zum "Arbeiten" hat. Die Fugenbreite richtet sich nach Größe der
Fläche, sollte aber mindestens 10 mm betragen (Abstandskeile). Es ist empfehlenswert, Türzargen aus Holz zu kürzen, damit das Fertigparkett darunter geschoben werden kann. Bei Neubauten sollten
die Türzargen mit einem Bodenabstand von ca. 15 mm eingebaut werden. Setzen Sie die Schienenprofile auf Höhe des Türpfalzes. Trittschalldämmung für mehr Gehkomfort
Zu Beginn der Verlegearbeiten kann eine geeignete Dämmunterlage über den gesamten Boden ausgerollt werden. Sie wirkt bei Schrittgeräuschen schalldämmend. Die geringsten
Trittschalldämmeigenschaften hat 2,5 mm starke Rippenpappe, die besten Wärme- und Trittschalldämmeigenschaften weist Rollenkork auf. Unterhalb der Dämmunterlage ist unter beschriebenen
Umständen zusätzlich eine Folie als Dampfsperre auszulegen, deren Ränder an den Seiten hochstehen müssen. Tipp
Fertigparkettböden sind besonders hygienisch und pflegeleicht. Staub und Sand sind mit Besen oder
Staubsauger zu entfernen. Legen Sie im Eingangsbereich Fußmatten aus, da Schmutz wie Schmirgelpapier wirkt. Wenn erforderlich, wischen Sie den Boden mit einem nebelfeuchten (nie nass!) Tuch auf.
Wischen Sie Flecken, wie Kaffee, Ketchup, Wein sofort weg, damit Sie keine Spuren auf dem Boden hinterlassen. Dasselbe gilt für Wasser, denn auch Wasser darf nicht längere Zeit auf dem Boden
verbleiben, da es den Boden zum Aufquellen bringt. Dies gilt insbesondere für empfindliche Hölzer wie Buche. Für eine gelegentliche Behandlung mit einem speziellen Parkettpflegemittel ist Ihr
Parkettboden besonders dankbar. Bringen Sie unter Stühlen und Tischen weiche Filzgleiter an, um beim Verrücken Kratzschäden zu vermeiden. Bei starkem Punktverschleiß, z. B. durch Stuhlrollen,
kann ein Schutzbelag (Plexiglasunterlage) ausgelegt werden. Fertigparkett verlegen Das erste Element wird mit der Nut zur Wand gelegt: Beginnen Sie in einer linken Raumecke, damit Sie, von links nach rechts arbeitend, immer
den Schlagklotz an die Feder legen. Die Fertigparkettelemente sollten, wenn möglich, längs zum einfallenden Licht verlegt werden. Die umlaufende Dehnungsfuge (ca. 15 mm) zwischen Wand und
Fertigparkett wird mit Holzkeilen gesichert. Um den Verlauf der als Anschlag gewählten Wand zu kontrollieren, sind weitere Dielen entsprechend der Raumlänge zunächst ohne Verleimung anzufügen.
Das letzte Element der ersten Dielenreihe wird auf Maß gesägt und ist ebenfalls ohne Verleimung einzulegen. Die Elemente sind auszurichten, stirnseitig miteinander zu verleimen und mit Keilen zu
fixieren. Tragen Sie den Leim stets durchgehend auf die obere Nutwange der Elemente auf. Achten Sie beim Zusammenfügen immer darauf, dass die Stöße der Fertigparkettelemente exakt zueinander
ausgerichtet sind. Da der Schlagklotz immer federseitig an die Elemente gelegt wird, werden evtl. auftretende Fehler durch die Nut des folgenden Elements verdeckt. Wischen Sie an den Fugen
austretenden Leim sofort mit einem feuchten Wischtuch ab. Auslegen und Zusammenfügen Beginnen Sie mit dem Verschnittstück der ersten Reihe die zweite Reihe auszulegen. Der stirnseitige Versatz muss mindestens 30 cm betragen.
Achten Sie bei Holzpflaster und Flechtmuster darauf, dass jeweils um ein halbes Musterfeld versetzt wird. Die Dielenelemente werden nach der Leimeingabe in Längs- und Stirnnut mit Hammer und
Schlagklotz fugendicht zusammengefügt. Der Schlagklotz oder das entsprechende Schlagholz schützt dabei die Diele vor Beschädigungen. Nie direkt mit dem Hammer auf die Diele schlagen! Die
Verlegung der Dielen erfolgt reihenweise. Das letzte Dielenstück in jeder Reihe wird mit einem Zugeisen an seinen Platz gebracht und dort verkeilt. Letzte Reihe einpassen Um die letzte Dielenreihe exakt einpassen zu
können, wird mit einer Hilfsdiele (oder durch Ausmessen) das Breitenmaß auf die zuzuschneidende Diele übertragen. Dehnungsfuge berücksichtigen! Entsprechend dieser Markierung wird die Diele
zugeschnitten, mit dem Zugeisen eingefügt und verkeilt.
Vergessen Sie nicht, die Holzkeile nach dem vollständigen Abbinden des Leims zu entfernen! Tipp Parkettelemente fachgerecht ablängen.
Beim Ablängen mit Stichsäge die Sichtflächen immer nach unten halten. So wird das Ausreißen der Oberflächen vermieden. Ersatzelemente aufbewahren.
Parkett hält viel aus. Falls es doch einmal sein muss, einfach altes gegen neues Element
austauschen. Helligkeitsdifferenzen egalisieren sich meist nach 3 Monaten. Gesundes Raumklima herstellen.
Empfohlen werden 20 Grad C bei ca. 55 % Luftfeuchtigkeit. So fühlen sich Mensch und Holz im allgemeinen gleichermaßen wohl. Rohrdurchlässe und Leisten Für Rohrdurchlässe gibt es verschiedene
Möglichkeiten, je nach Anordnung der Rohre: Der Stoß der Dielen kann auf die Position der Rohre abgestimmt werden. Der Durchmesser der Bohrlöcher ist wegen der Dehnungsfuge ca. 2 cm größer als
der Rohrdurchmesser. Weiterhin kann das Stück, das hinter dem Rohr eingesetzt werden soll, keilförmig ausgesägt, mit Leim versehen und wieder eingefügt werden. Abschließend werden die
Dehnungsfugen mit Fußleisten verdeckt. Zur Erhaltung der schwimmenden Verlegung werden sie an die Wände geschraubt, genagelt oder mit Hilfe von Klammern befestigt. Es gibt eine Vielzahl von
Fußbodenleisten, auch solche mit genügend Raum zum Verbergen von Kabeln. |